Philipp von Ferrary – exzentrischer Aristokratenspross, der vor Geld strotzte und Steinbach liebte

Was vielfach unbekannt ist: Die größte Briefmarkensammlung der Welt gehörte Phillip von Ferrary und der war ein großer Gönner der Gemeinde Steinbach am Attersee. Hier wurde er auch begraben.

Phillip von Ferrary war nicht nur der Besitzer der größten Briefmarkensammlung der Welt, sondern auch ein Freund des südlichen Attersees. Nach seinem Tod 1917 erbten auch die Gemeinden Unterach und Steinbach hohe Summen seines Vermögens. Mit der Geldentwertung zum Kriegsende war leider der Traum von den “reichen Gemeinden“ vorbei.
Die Geschichte dieses exzentrischen Aristokraten ist so bemerkenswert, dass sie auch Eingang in die AtterWiki-Regionsdatenbank fand.
Philippe de Ferrari, Herzog von Galliera, so sein ursprünglicher Name, war ein Spross der einer italienischen Aristokratenfamilie, die von Genua nach Paris übersiedelte und ein immenses Vermögen mit Eisenbahnprojekten und der Beteiligung am Suez-Kanal machte.
Phillipp von Ferrary, so bezeichnete er sich selbst, erbte nach dem Tod seiner Mutter 1888 als einziger Sohn das Vermögen und wurde so zu einem der reichsten Europäer.

Phillipp entstammte aus einer unehelichen Beziehung seiner Mutter mit einem österreichischen Offizier. Diese Erkenntnis hatte Auswirkungen auf den späteren Lebensweg von Phillipp. Er legte sämtliche Familientitel ab und führte ein exzentrisches Leben, das einzig und allein darin bestand, die größte Briefmarkensammlung der Welt aufzubauen.
Durch die Bekanntschaft seiner Mutter mit der Mutter von Kaiser Franz Joseph kam Phillipp auch nach Bad Ischl und schließlich an den Attersee, wo er oft im Hotel Post ein Weißenbach wohnte. In Steinbach war er als <“geldschmeisser“< b=""> bekannt, da er Kindern immer wieder Geld zuwarf. Noch heute gibt es viele Hinweise auf Phillipp und seine Gönnerschaft am südlichen Attersee. So baute er für den Wiener Briefmarkenhändler Friedl eine Villa in der Burgau, die heute als Ferrero-Besitz bekannt ist. Die Volksschule Steinbach ließ er aufstocken und in der Burgau ließ er die Ferrary-Kapelle errichten, die er ursprünglich auch als seine Begräbnisstätte angedacht hat. Er selbst mied den Luxus, trug abgetragene Kleidung und fügte sich in das Dorfleben ein.

Da Phillipp österreichischer Staatsbürger wurde, musste er zu Beginn des Ersten Weltkrieges Frankreich verlassen und seine geliebte Briefmarkensammlung im ehemaligen Familienwohnsitz, dem Hotel Matignon (heute Sitz des französichen Premierministers), hinterlassen. Phillipp starb 1917 in Lausanne am Genfer See und wurde dann, seinem Wunsch entsprechend, auf dem Friedhof Steinbach beigesetzt. Phillipp war eher Männern zugetan und so nahm er schließlich den Namen seines Freundes Arnold an. Unter dem Namen Philipp Arnold wurde er auf dem Friedhof Steinbach begraben. Das Grab wurde später aufgelassen, eine Gedenktafel ist an der Pfarrkirche angebracht.

Quelle: Tipps Vöcklabruck, Ausgabe Mittwoch 26.1.2011

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