- Kurzbeschreibung
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START/ZIEL: Hauptplatz Gars am Kamp
Längere, kulturhistorisch und landschaftlich interessante Rundtour auf breiten Wegen und schmalen Pfaden, mäßig steile An- und Abstiege
Prächtige Aussichten bieten der Thunauer Felsen („Schimmelsprung“) und die Ruine Schimmelsprung, jeweils mit Rastplatz
Auf dem Schanzberg rekonstruierter Torturm der Slawensiedlung aus dem 9. Jahrhundert
Schloss Buchberg (wie G2)
- Schwierigkeit
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schwer
- Bewertung
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- Wegverlauf
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Gars am Kamp0,2 km"Platzlwirt" - Gasthaus Falk0,4 kmThunau am Kamp1,0 kmSchanzberg (437 m)2,6 kmBuchberg am Kamp6,9 kmThunau am Kamp9,2 km"Platzlwirt" - Gasthaus Falk9,8 kmGars am Kamp10,0 km
- Beschreibung
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Die Wegweiser leiten Sie zum Dreifaltigkeitplatz, über die Kampbrücke nach Thunau, Gföhlerstraße zum Feuerwehrhaus Thunau, an der Wand das Thunauer Wappen mit dem Schimmelsprung. Weiter auf der Gföhlerstraße zur Goldberggasse, an deren Ende beginnt ein alter Verbindungsweg zur Hochfläche, der Wurzelsteig. Wenn Sie bei der ersten Abzweigung nach links abbiegen, gelangen Sie direkt zum Aussichtspunkt Thunauer Felsen am unteren Ende der Schanze, zur Besichtigung der Ausgrabungen machen Sie dann einen Abstecher.
Wenn Sie auf der Hauptroute bleiben, können Sie bei der zweiten Abzweigung direkt zum Nordtor gelangen. Auf der Hauptroute wandern Sie bis zur Hochfläche des Schanzberges, 437 m, und gehen in einer Schleife von oben, nahe am rekonstruierten Südtor und später an den Fundamenten der alten Kirche vorbei, Infotafeln informieren über die Slawensiedlung. Der Weg führt hinunter zum Thunauer Felsen, wo sich ein herrlicher Blick auf das Kamptal bietet, Rastplatz.
Vorsicht mit Kindern, die Felsen sind ungesichert und fallen senkrecht ab!
Rechts führt der Pfad, bei Nässe Rutschgefahr, durch den Steilhang zu einem kleinen Sattel und dann zur auf dem Felssporn gelegenen Ruine Schimmelsprung, 360 m, Rastplatz mit schattenden Bäumen zwischen mittelalterlichen Mauern. Hier können Sie den Ausblick über das Kamptal bei Zitternberg und den Südzipfel des Horner Beckens bis zum Manhartsberg genießen. Nach der Besichtigung kehren Sie zum Sattel zurück und biegen nun nach links in den Pfad hinunter zum Forstweg im Hallgraben. Nach dem Bächlein treffen Sie auf den Forstweg, hier kurz nach links und gleich wieder nach rechts. Abkürzungsmöglichkeit zurück nach Gars – weiter auf dem Forstweg hinunter bis zum Querweg vor den Gleisen und links zurück zum Zentrum.Die lange Runde führt auf grasbewachsenem Forstweg leicht ansteigend zum Wachtberg, 400 m. Nach der Kehre bieten sich schöne Blicke auf Gars, seine Burg und ins Horner Becken nach Maria Dreieichen. Beim Austritt aus dem Wald treffen Sie auf eine Gärtnerei, rechts in der Wiese stehen einige Objekte des Projektes „Kunst in der Natur“. Links führt der breite Weg in Serpentinen hinunter nach Buchberg (G2), am Schloss vorbei zum Kriegerdenkmal nahe dem Bahnhof. Auf einem Waldpfad (Herweg G2) wandern Sie nun oberhalb der Felsen zum „Klösterl“ (G2) und weiter zur Schimmelsprunggasse und zurück zum Hautplatz.
Schanze
Die Schanze ist ein seit der Jungsteinzeit besiedelter Bergrücken, auf dem Schanzberg wurden nach früheren vereinzelten Ausgrabungen von 1965 – 2003 systematische archäologische Grabungen durchgeführt. Im Mittelpunkt des Interesses stand die frühmittelalterliche Höhensiedlung eines unabhängigen slawischen Fürstentums im 9. und 10. Jahrhundert. Die Siedlung war ca. 25 ha groß und dürfte zu ihrer Blütezeit mehr als 1000 Menschen beherbergt haben.
Geschützt war sie durch einen Wall, der außen vier und innen zweieinhalb Meter hoch war. Der Zugang erfolgte durch zwei Tore, das rekonstruierte Südtor der slawischen Wallburg mitsamt dem dazugehörigen hölzernen Torturm ist heute das anschaulichste Objekt der Anlage. Aufgrund der Fundstellen lässt sich sagen, dass die Bevölkerung intensive Landwirtschaft betrieben hat. Wohn- und Speicherbauten wurden gefunden, Pflugscharen, Sicheln, Mühlsteine, Schmiede und Töpfer waren ansässig. Viele Gräber wurden entdeckt sowie die Fundamente einer Kirche – die älteste Österreichs nördlich der Donau. Annähernd 200 Jahre bestand das kleine slawische Fürstentum zwischen dem Frankenreich im Westen und dem großmährischen Reich im Osten, bevor es 1041 vermutlich von den Babenbergern zerstört und ausgelöscht wurde. Dokumentation im Zeitbrücke-Museum, Kollergasse 155
Sage von der Ruine Schimmelsprung
Fast 100 Meter oberhalb des Kamps befindet sich zwischen Thunau und Buchberg die Ruine der Burg von Heinrich von Tumbenowe, eines Dienstmannes der Babenberger. Die Burg wurde aus den Steinen der frühmittelalterlichen Slawensiedlung erbaut, die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1196 unter dem Namen „altes Schloss Thunau“. Den Namen Ruine Schimmelsprung erhielt die Burg von einer Sage, hier eine der Varianten: Der Burgbesitzer, in manchen Versionen ein Tempelritter, soll unerbittlich hart über sein Land geherrscht haben, sodass die Bauern die Burg erstürmen wollten. Mit einer List – er ließ die Hufeisen seines Pferdes verkehrt herum beschlagen – konnte er eine Zeitlang immer ungehindert des Nachts seine Burg verlassen und wieder zurückkehren. Als ein Burgknecht den Bauern diese List verraten hatte und die Bauern dem Burgherr auflauerten, ritt dieser im vollen Galopp mit seinem Schimmel über die Felsen in die Schlucht. Seither trägt die Ruine den Namen Schimmelsprung. Die Sage ist auch Grundlage für das 1949 geschaffene Ortswappen, das den Ritter mit seinem Schimmel beim Sprung vom Felsen der Burg Thunau zeigt.
- Höchster Punkt
- 431 m
- Höhenprofil
- Autor
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Die Tour G4 - Schimmelsprung Runde wird von outdooractive.com bereitgestellt.
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Donau Niederösterreich
2288
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Kamptal - Manhartsberg
1159
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Gars am Kamp
174