Kirschblüte im Welterbe Neusiedler See

Die Aussicht auf blühende Kirschbäume lockt die Menschen zum Spaziergehen und Radfahren in den Naturpark Neusiedler See Leithagebirge. Das Leithagebirge ist ein Ausläufer der Alpen am Rande des Wiener Beckens zur Kleinen Ungarischen Tiefebene. Die Südosthänge fallen flach zum Neusiedlersee ab.

Der Kirschblütenradweg verläuft durch die Weingärten am Abhang des Leithagebirges, die zum Weinbaugebiet Leithaberg gehören. Die Kirsche mag es gern wie der Wein, sonnig und warm. Der Anbau von Kirschen in der Region Leithaberg in den Weinbergen zwischen den Rebreihen begann im 18. Jahrhundert auf Anordnung von Maria Theresia. Der Verkauf der Kirschen auf den Wiener Märkten durch die Frauen der burgenländischen Weinbauern brachte den Familien ein Zusatzeinkommen ein.

Die Leithaberger Edelkirsche wurde mit der Nummer 78 in das Register des Kulinarischen Erbes Österreichs aufgenommen. Die warmen Winde vom Neusiedler See und die Kühle, die sich des nachts vom Leithagebirge herabsenkt, lassen die Blüten bis Juni zu köstlichen Kirschen heranreifen. Für die Wanderer und Radfahrer wurden auf öffentlichem Grund 1.000 Kirschbäume gepflanzt. Sie sind eingeladen, sich zum Kosten einige Früchte selbst zu pflücken.

Der Kirschblütenradweg B12 beginnt in Jois an der Ecke Obere Hauptstraße/ Joseph-Haydn-Gasse. Diese letztere fährt man auch bergauf in nördlicher Richtung bis man zur Bundesstraße B50 kommt, die man in Fahrtrichtung nach Norden überquert. Der Ausgangspunkt des Radweges im Zentrum von Jois ist ein Kreuzungspunkt dreier Radwege. Neben dem Kirschblütenradweg B12 verläuft über diese Kreuzung auch der Neusiedlerradweg B10 und der Radweg R1, der sogenannte Jubiläumsradweg. Der Jubiläumsradweg ist ein ungefähr 310 Kilometer langer durchgehender Nord-Süd-Radweg im Burgenland von Kittsee nach Kalch, der anlässlich des 80-jährigen Bestehens des Burgenlandes 2001 eröffnet wurde.

Nach der Überquerung der B50 setzen wir unsere Tour in nördlicher Richtung auf dem Güterweg Jois-Trift am Gritschenberg fort. Wir fahren durch Weingärten und gleich beim Verlassen des bebauten Ortsgebietes begegnen wir den ersten vereinzelt stehenden Kirschbäumen. Bis zur Hubertuskapelle verläuft der Kirschblütenradweg auf derselben Strecke wie der Weinlehrpfad, der auf zehn Stationen einen Einblick in die Geschichte und die Tradition des Weinbaus in den Hängen der Joiser Weinberge gibt.

Im Bereich der Hubertuskapelle haben wir den zweithöchsten Punkt der Tour auf zirka 200 m Seehöhe erreicht. Von hier aus sieht man auf einem kurzen nach Südosten gerichteten abwärts verlaufenden Abschnitt des Weges über den zwischen Jois und Winden gelegenen Tannen- und Hackelsberg auf den Neusiedler See. Tannenberg und Hackelsberg werden wegen ihrer im Frühling blühenden Blumen, wie z.B. Adonis, Traubenhyazinthe und Trauer-Nachtviole, gerne von Wanderern aufgesucht.

Weiter geht es in südwestlicher Richtung am Freilichtmuseum des österreichischen Bildhauers Wander Bertoni an westlichen Ortsrand von Winden vorbei nach Breitenbrunn, das man auf der Kellergasse in nördlicher Richtung wieder hinter sich läßt. Jetzt kommt der Höhepunkt des Kirschblütenradweges. Das ist der Kirschblütenweg, eine Allee von Kirschbäumen, auf der man sich dem Naturschutzgebiet Thenau-Riegel annähert und das man auch nordwestlich umrundet. Auf diesem Abschnitt gibt es auch Spaziergänger, die die blühenden Kirschbäume in Augenschein nehmen. Weiters ist anzumerken, dass hier auch Autos fahren. Der Radweg um den Thenau-Riegel führt auch über den höchsten Punkt des Kirschblütenradweges mit 216 hm. Im Vergleich dazu sei erwähnt, dass die Seehöhe des Neusiedler Sees bei 115 m liegt, also etwa 100 hm tiefer.

Es geht jetzt wieder bergab nach Purbach, das man durch die historische Kellergasse und Fellnergasse wieder bergauf verläßt. Bei der Klosterpforte biegt man in den Güterweg Purbach-Spitzkreuz ein, dem man in leicht südwestlicher Richtung folgt bis man sich auf dem Güterweg Donnerskirchen-Weingartenweg im Bereich der Riede Goldberg der Ortschaft Donnerskirchen nähert. Hier gibt es noch einmal reichlich Kirschbäume am Wegesrand, von denen die Radfahrer und Wanderer im Juni auch kosten dürfen. Die Martinskirche, die Pfarrkirche von Donnerskirchen, etwas erhöht gelegen, zieht schon aus einiger Entfernung unsere Blicke an. Den Ort verlassen wir, indem wir ein kleines Stück auf der B15, die den Mahdberg auf ihrem Verlauf nach Mannersdorf umrundet, unterwegs sind. Der Mahdberg ist insofern bewerkenswert, als er der Ort ist, auf dem sich 5 Hügelgräber der Hallstattzeit befinden. Die Fortsetzung der B15 in westlicher Richtung heißt Badstraße. Der folgen wir und biegen nach links in die Weinstraße ab, der wir in südlicher Richtung bis zur B50 folgen. Auch hier sind wir auf einer öffentlichen Straße mit anderen Kraftfahrzeugen unterwegs. Beim Auftreffen auf die B50 folgen wir auf dem auf separater Trasse verlaufenden Kirschblüten Radweg weiter ein Stückchen in südlicher Richtung bis zu einem ampelgeregelten Übergang.

Auf der anderen Seite der B50 geht es auf dem Jubiläumsradweg R1, dessen Verlauf in diesem Abschnitt dem des Neusiedler See Radweges B10 ident ist, zurück zum Ausgangspunkt in Jois. Die Strecke verläuft größtenteils ausgesetzt, eben entlang den Geleisen der Pannoniabahn, mehr oder weniger nahe dem Schilfgürtel des Neusiedler Sees. Die Ortschaften von Purbach und Winden passiert man in Bereich ihrer seenahen Ausläufer, in dessen Verlauf man in Winden bei der barocken Pfarrkirche, die dem heiligen St. Florian geweiht ist, vorbeikommt. Das letzte Stück vor Jois verläuft am Fuße von Hackelsberg und Tannenberg auf dem Auflangenweg, der zum Hauptplatz führt, von dem es in Fahrtrichtung auf der Unteren Hauptstraße weitergeht bis an deren Ende, an der Kreuzung mit der Joseph-Haydn-Gasse, dem Ausgangspunkt des Kirschblütenradweges, die Obere Hauptstraße beginnt.

Auf der Autobahn A4 in Richtung Budapest bis zur Ausfahrt Nr. 43, Neusiedl a. See fahren. Von dort auf der B50 in Richtung Eisenstadt der B 50 folgen bis zum Kreisverkehr am Ortsanfang von Jois. Dort die 3. Ausfahrt nehmen.

Auf der Oberen Hauptstraße bis zum SPAR vorfahren.